Behandlungen bei einer Beckenbodensenkung
Eine Beckenbodensenkung kann mit einer Vielzahl von Methoden behandelt werden, einschließlich nicht-chirurgischer Verfahren, je nach der Schwere des Prolaps und der damit assoziierten Symptome.
Nicht-chirurgische Behandlungsoptionen
- Verhaltens-/Muskeltherapie: Bei leichten Symptomen beginnt die Behandlung oft mit Physiotherapie, um die Beckenbodenmuskulatur zu stärken.
- Pessar/Ring: Der Kunststoffring kann in die Scheide eingeführt werden, um den Beckenbereich zu unterstützen und die leichten Symptome des Prolapses der Beckenorgane, einschließlich Inkontinenz, zu lindern. Empfehlenswert ist auch eine vaginale Östrogentherapie zusammen mit dem Pessar. In manchen Fällen könnte ein Pessar die Harninkontinenz jedoch verschlimmern; in diesem Fall sind andere Behandlungsoptionen erforderlich.
- Biofeedback: Bei dieser Methode stärkt die Patientin ihre Beckenbodenmuskulatur, indem sie einen Stab mit Druckaufnehmer in die Scheide einführt. Das Gerät liefert „Feedback“ (eine Rückmeldung über ihre Muskelkraft im Beckenboden), was Ihnen hilft, diese Muskeln besser zu kontrollieren. Im Verlauf der Zeit kann Biofeedback Ihnen helfen, Ihre Beckenmuskeln zu stärken, um plötzlichen Harndrang zu verringern und bestimmte Arten von Unterleibsschmerzen zu lindern.
Chirurgische Optionen
Helfen Ihnen die o.g. Therapien nicht, kann ich Ihnen eine Beckenboden-Rekonstruktionsoperation empfehlen. Bei dieser Technik werden die prolabierten Organe wieder in ihre ursprüngliche Position zurückverlagert und an den umliegenden Geweben und Bändern befestigt.
- Synthetische Netz-OP: Die prolabierten Organe werden mit winzigen Schnitten in der Scheide wieder in ihre ursprünglichen Positionen zurückverlagert und mit Hilfe eines weichen Netzes an den umliegenden Geweben und Bändern befestigt – ein ähnliches Material, wie es zur Reparatur von Bauchwandhernien verwendet wird. Dies ist eine wirksame Behandlung mit einer Erfolgsrate von über 87%, je nach der Form des Prolapses.
- Posteriore und anteriore Kolporrhaphie (vordere und hintere Scheidenplastik): Bei diesem Verfahren wird die Rückwand (posterior) oder Vorderwand (anterior) der Scheide gefaltet und vernäht, um die prolabierten Organe zu unterstützen. Eine Scheidennaht kann bei Patientinnen mit Beckenbodensenkung effektiv sein, allerdings kommt es evtl. nach Jahren zu einer erneuten Senkung.
- Hysterektomie: In Kombination mit anderen Beckenboden-Rekonstruktionsverfahren kann je nach Form der Beckenbodensenkung eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) durchgeführt werden.